Leitung
Sprecher
Prof. Dr. Dr. Manfred Brocker
Manfred Brocker studierte Politikwissenschaft, Philosophie und Volkswirtschaftslehre in Aachen, Oxford und Köln. Er promovierte 1990 in Philosophie sowie 1993 in Politikwissenschaft und war bis zu seiner Habilitation 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Politische Wissenschaft der Universität zu Köln.
Nach Lehrstuhlvertretungen in Mannheim und München erhielt Manfred Brocker 2005 den Ruf auf den Lehrstuhl für Politische Theorie und Philosophie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er war Visiting Fellow an der Yale University (1997/98) und der Princeton University (2009/10) sowie am Forschungsinstitut für Philosophie in Hannover. Im September 2010 war Brocker Gastdozent am Orient-Institut in Beirut. Er unterrichtete von 2007 bis 2015 zudem an der Hochschule für Politik in München und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des “Jahrbuchs Politisches Denken” und der „Zeitschrift für Politik“. Von 2012 bis 2014 war Manfred Brocker Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der KU.
Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre gehören die Politische Philosophie und Politische Theorie, die Geschichte des Politischen Denkens sowie das Verhältnis von Politik und Religion.
Prof. Dr. Eva Helene Odzuck
Eva Helene Odzuck ist habilitierte Politikwissenschaftlerin und erhielt 2022 den Ruf auf den Lehrstuhl für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte (Schwerpunkt Demokratietheorien) an der Universität Regensburg. Davor leitete sie denselben Lehrstuhl ab Oktober 2022 im Rahmen einer Lehrstuhlvertretung. Von 2020-22 hatte Odzuck den Lehrstuhl für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen im Rahmen einer Lehrstuhlvertretung inne. 2015/16 forschte sie ein Jahr lang als Postdoc an der University of California, Berkeley.
Eva Helene Odzucks Forschungsschwerpunkte liegen systematisch im Bereich der politik- und demokratietheoretischen Analyse emergierender Technologien (Biotechnologie, Digitaltechnologie), historisch in der Ideengeschichte und politischen Philosophie des Liberalismus (Hobbes, Rawls, Kontraktualismus insgesamt) und der Antike (Platon).
Odzuck erhielt im Oktober 2022 den Habilitationspreis der FAU Erlangen-Nürnberg, wurde 2020 mit dem Preis für herausragende Forschung von Frauen der Philosophischen Fakultät der FAU ausgezeichnet und 2017 im Rahmen der Emerging Talents Initiative der FAU gefördert. 2019 wurde ihr Seminar zur ethischen Politikberatung (Kooperation mit dem ZIWIS, u.a. mit Exkursion zur Jahrestagung des Deutschen Ethikrates), vom Innovationsfonds Lehre der FAU ausgezeichnet. Odzuck bringt demokratietheoretische und politiktheoretische Ansätze in die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein, zuletzt bspw. in die Emerging Fields Initiative „Digital Sovereignty“. Eva Helene Odzuck ist Vorstandsmitglied der European Hobbes Society, Mitherausgeberin des Jahrbuch Politisches Denken und stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD).
Prof. Dr. Peter Schröder
Peter Schröder studierte Geschichte, Philosophie und deutsche Literatur an der Philipps Universität Marburg, wo er auch am Fachbereich Geschichte mit einer ideengeschichtlichen Arbeit zum Natur- und Staatsrecht bei Hobbes und Thomasius promoviert wurde. Nach Forschungsaufenthalten und Lehraufträgen in Oxford während und nach seiner Promotion wechselte er 2001 auf eine Stelle am University College London. Er ist dort Professor für die Geschichte des politischen Denkens im History Department.
Gastprofessuren führten ihn u.a. nach Paris, Rom und Seoul. Senior Research Fellowships u.a. nach Budapest (CEU) und Brüssel (Königliche Flämische Akademie). Schröder ist u.a. Vertrauensdozent der Friedrich Naumann Stiftung und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Reihe Staatsverständnisse (Nomos Verlag). Sein Forschungsinteresse gilt der politischen Ideengeschichte; er arbeitet insbesondere zum Naturrecht und zu den zwischenstaatlichen Beziehungen der frühen Neuzeit.
Prof. Dr. Marie-Luisa Frick
Marie-Luisa Frick studierte Philosophie und Rechtswissenschaften in Innsbruck und promovierte dort 2009 in Philosophie. 2016 habilitierte sie sich in Philosophie ebenfalls an der Universität Innsbruck und wurde zur Assoziierten Professorin ernannt. Forschungsaufenthalte führten sie u.a. 2016 als Visiting Fellow an das Human Rights Program der Harvard Law School. Neben ihren vielfältigen akademischen Tätigkeiten engagiert sich Frick auch für die gesellschaftliche Vermittlung von Wissenschaft und für öffentliche Philosophie.
Zu ihren Schwerpunkten in Forschung und Lehre gehören Politische Philosophie und Rechtsphilosophie (mit Schwerpunkten Demokratie und Menschenrechte), Ethik sowie Religionsphilosophie und Wissenschaftstheorie. Ein ideengeschichtlicher Schwerpunkt liegt in der Frühen Neuzeit.
Prof. Dr. Daniel Eggers
Daniel Eggers studierte Philosophie, Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Erziehungswissenschaften in Münster und Freiburg und absolvierte ein interdisziplinäres Master-Studium in Political Thought and Intellectual History an der Universität Cambridge.
Er promovierte 2007 in Münster im Fach Philosophie mit einer Arbeit zur Naturzustandstheorie von Thomas Hobbes. Nach Tätigkeiten als Lehrkraft für besondere Aufgaben und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der RWTH Aachen und der Universität zu Köln sowie Professurvertretungen in Münster und Köln wurde er 2020 in Köln im Fach Philosophie mit einer Arbeit zum metaethischen Expressivismus und moralischen Sentimentalismus habilitiert. Im Oktober 2022 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie an der Universität Regensburg, den er seither inne hat.
Seine historischen Forschungsschwerpunkte liegen in der Moral-, Staats- und Rechtsphilosophie des 17. und 18. Jahrhunderts (Hobbes, Locke, Hume, Kant). Seine systematischen Forschungsschwerpunkte liegen in der Politischen Philosophie, der Metaethik und der Angewandten Ethik, wobei sein Interesse insbesondere der kontraktualistischen Begründung politischer Autorität und moralischer Normen, der Frage nach den rationalen Grundlagen der Moral und der Ethik der Wissenschaftskommunikation gilt.
Daniel Eggers war 2011 Gründungsmitglied der European Hobbes Society und zwischen 2014 und 2018 Mitglied im Exekutivkommitee. Von 2015 bis 2016 war er als Junior Research Fellow Gast der Münsteraner Kollegforschergruppe „Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik“. Zwischen 2018 und 2020 betreute er zusammen mit Wilfried Hinsch das Wissenschaftsforum zu Köln und Essen. Seit 2022 ist er Mitherausgeber der philosophischen Buchreihe Ideen&Argumente beim Verlag de Gruyter.
Prof. Dr. Karlfriedrich Herb
Karlfriedrich Herb studierte Philosophie, vergleichende Religionswissenschaft und Psychologie an der Universität Bonn. Seine Dissertation galt der Politischen Philosophie Jean-Jacques Rousseaus. Mit einer ideengeschichtlichen Untersuchung zum modernen Freiheitsbegriff habilitierte er sich am Geschwister-Scholl-Institut in München.
Gastprofessuren führten ihn ans Centre de Recherche en Épistémologie Appliquée nach Paris, an die Universität Ulm sowie an Universitäten in Brasília, Recife, Campinas und São Paulo. Zudem sammelte er Forschungserfahrung in nationalen und internationalen Projekten.
Im Zentrum seiner Forschung liegt das politische Denken der Neuzeit. Besondere Aufmerksamkeit findet dabei die Politische Philosophie in Frankreich. In seinen Publikationen thematisiert er den Zusammenhang von Freiheit und Bürgersein bei Hobbes, Rousseau, Kant, Tocqueville und Hannah Arendt.
Um der Politischen Philosophie in der Gesellschaft Sichtbarkeit zu verleihen, engagiert er sich in verschiedenen Anwendungsfeldern der Disziplin. Wirtschaftsethik, Politikberatung und Interkulturalität stehen dabei im Vordergrund. Aktuell initiiert er einen deutsch-brasilianischen Forschungsverbund.
Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig
Barbara Zehnpfennig studierte Philosophie, Soziologie, Geschichte und Germanistik an der FU Berlin. 1983 erfolgte die Promotion mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit über Platon und Fichte, 1999 die Habilitation im Fach Politikwissenschaft an der Universität der Bundeswehr Hamburg mit einer Habilitationsschrift zu Hitlers ,Mein Kampf‘.
Von 1999 bis 2022 hatte sie die Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau inne. Forschungsschwerpunkte sind antike Philosophie, amerikanisches Verfassungsdenken, Totalitarismus und Demokratietheorie. Die Verankerung in der Ideengeschichte, speziell in der antiken Philosophie, dient der Erfassung von Gegenwartsphänomenen aus historisch-distanzierter Perspektive. Zugleich erlaubt diese Verankerung einen systematischen, an den geschichtlichen Positionen geschulten Zugriff. Ziel ist, die Ideengeschichte für die politische Theorie fruchtbar zu machen und mittels der politischen Theorie dazu beizutragen, die moderne Welt besser zu verstehen, um daraus wissenschaftlich begründete Handlungmöglichkeiten zu gewinnen. Niederschlag findet dieses Konzept nicht nur in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, sondern auch in zeitkritischen Kommentaren in überregionalen Tageszeitungen.
Prof. Dr. Hendrik Hansen
Prof. Dr. Hendrik Hansen, Professor für politischen Extremismus und politische Ideengeschichte an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (Fachbereich Nachrichtendienste, Berlin) und Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität der Bundeswehr München.
Hansen studierte Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Philosophie in Berlin und Paris und wurde 1998 an der TU Bergakademie Freiberg zum Dr. rer. pol. promoviert. 2007 habilitierte er sich im Fach Politikwissenschaft an der Universität Passau. Er lehrte als Gast- und Vertretungsprofessor an der University of Puget Soud (Tacoma, WA, USA) und an den Universitäten Erfurt und Regensburg. Von 2011 bis 2018 hatte er den Lehrstuhl für internationale und europäische Politik an der deutschsprachigen Andrássy Universität Budapest inne; dort war er von 2014-2017 stellvertretender Rektor.
Seine Forschungsgebiete sind: vergleichende Extremismusforschung, Totalitarismus und Erinnerungskultur, Theorien der Demokratie und des Liberalismus.
ehemalige
Professoren*innen
Prof. Dr. Clemens Kauffmann
In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser Freund und Kollege Clemens Kauffmann am 09. April 2020 nach einer schweren und tapfer ertragenen Krankheit verstorben ist.
Clemens Kauffmann studierte Philosophie, Klassische Archäologie und Geschichte an den Universitäten Freiburg, Münster und München. Seine Dissertation galt der Handlungstheorie bei Platon. Mit einer vergleichenden Untersuchung zur Politischen Philosophie von Leo Strauss und John Rawls habilitierte er sich an der Universität Regensburg für das Fachgebiet Politische Wissenschaft. Von 2004 bis 2020 hatte er den Lehrstuhl für Politische Wissenschaft II / Politische Philosophie und Ideengeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne. Eine EU-Gastprofessur führte ihn 2007 an die Beijing University in Peking.
Die Politische Philosophie und Ideengeschichte der Antike und der Gegenwart bildeten einen historischen Schwerpunkt in Forschung und Lehre. Im Zentrum seiner Arbeit standen die Liberalismusforschung, die Demokratietheorie, die Biopolitik sowie die politische Methodologie.
Als Sprecher und Stellvertretender Sprecher in mehreren DFG-Graduiertenkollegs sowie als Gründungssprecher des Bayerischen Zentrums für Politische Theorie / Bayerisches Promotionskolleg Politische Theorie engagierte er sich insbesondere in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der interdisziplinären Forschungskoordination. Kauffmann war 2. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens und Mitheraushaber des Jahrbuch „Politisches Denken“.